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Album der Version
Anders als beim Erstlingswerk "Karg" wird hier nicht mit einem Intro begonnen, sondern der werte Hörer wird zunächst mit einem Schrei begrüßt. Danach folgt eine halbe Minute lang die typisch hagalsche Mixtur aus Schlagzeug- und Gitarrenrauschen (im positiven), bevor der schöne schreiende Gesang einsetzt. Dieser ist voller Energie und einer Prise Wahnsinn, wirkt dabei jedoch nicht aufdringlich. Im Wechsel, bzw. je nach Textfragment, kommt dann die zweite, klare Stimme zum Einsatz. So wird der deutsche Text von "Urd" vorgetragen, bei dem allerdings das Geschrei dominiert. Diese Mischung der beiden Stimmen gibt dem ersten Stück der CD über die gesamte Länge von knapp neun Minuten eine wunderbare Rhythmik und treibende Kraft.
Relativ abrupt endet dieses Lied und es folgt ein Instrumental namens "Mondtänzer". Dieses wird nur von einer nachdenklichen und verträumt spielenden Gitarre bestimmt. Bei "Sterbender Traum" übernimmt zunächst eine andere, etwas energischer spielende Gitarre den Übergang, um dann in das eigentliche Lied einzustimmen. Der Titeltrack zeigt wieder einmal das Können Hagals, verschiedene Stimmen, Spielweisen und Tempi zu kombinieren und daraus ein harmonisches Lied zu machen. Es schließt sich abermals ein Instrumentalstück ("Nordwärts") an, dessen Gitarrenklänge allerdings nur 23 Sekunden andauern. Der Wechsel zwischen richtigem Song und Instrumental wird über die gesamte Spieldauer des Albums durchgehalten. Stück Nummer fünf, "Die Weltenesche", wird gänzlich von einer ruhigen Stimme gesungen. Diese wird nur begleitet von klaren Gitarren, einer Maultrommel und einer Trommel. Die monotonen Klänge und die Stimme inklusive lyrischem Text bescheren dem Lied eine mittelalterlich-nordische Stimmung. Nach "Purpurwelten" folgt "Nauthiz Glutbann" mit schnellen, verzerrten Gitarren, sonorem Schlagzeugspiel und schreiendem Gesang. Nur am Ende klingt das Stück mit einer einsamen Gitarre aus.
Danach folgt "Winde", welches zum neunten Stück "Sturmgottes Trauer" führt. Hier gibt es wieder die langsame dahingleitende Stimme sowie den schnellen Kreischgesang, wobei diese Stimme auch ruhige Parts hat. Mit über zehn Minuten ist dies auch das längste Stück des Albums. Das Schlußstück "Das Ende" bildet den Ausklang mit widerhallendem Gesang begleitet von einer Gitarre. Zum Schluß darf auch ein wenig mitgesummt werden.
Das Booklet ist auf mattem Papier gedruckt und vornehmlich in Brauntönen gehalten. In ihm finden sich die deutschen Texte rund ums Thema nordische Mythen sowie die Bilder der Bandmitglieder. Gut, man erkennt vielleicht mal ein Auge oder eine Niete.
Im Vergleich zum Demo "Karg" ist dieses Album im Gesamtumfang ein wenig ruhiger geworden, was wohl auch an den vielen Gitarreninstrumentals liegt. Jedoch sind die schnellen Stücke etwas härter. Musikalisch versteht es die Band gut, die Gitarren variabel zu nutzen und nicht nur das immergleiche Riff zu spielen. Allerdings hätte man ruhig noch ein richtiges Lied mehr machen können, das Demo zeigt ja, daß Ideen und genügend Spielzeit vorhanden sind. Es liegt jedenfalls noch viel Potential in der Band; genug jedenfalls um irgendwann einmal zu den Nachfolgern von Nagelfar oder Ulver (zu Bergtatt-Zeiten) zu avancieren... (W)
Titel: 10
Spielzeit: 42.04
Fazit: Kaufempfehlung
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