Refraktor #23, Deutschland – Ole/Hagal (Deutsch)
Verratet uns doch zuerst einmal wer sich alles hinter HAGAL verbirgt, wie alt ihr seid und womit ihr euren Lebensunterhalt verdient?
Hinter der Band Hagal verbergen sich zunächst einmal drei Personen. Diese sind: Ole, 21, Schlagzeug, momentan Praktikant beim Fernsehsender Hamburg1, hoffentlich aber bald Student irgendwo im Medien-Bereich. Dirk, 21, Gitarre, momentan jobbt er noch bei Beiersdorf, will in den Bereich Ton-Ingenieurswesen, Medientechnik. A.F., 23, Gitarre, Gesang, will wahrscheinlich Soziologie studieren....wir sind also alle noch in der Orientierungsphase, wie es so schön heißt! Dies sind also die drei festen Mitglieder Hagals! Unser viertes (Session-) Bandmitglied heißt Janosch, 23, Bass, er jobbt bei Karstadt. Er gehört allerdings schon relativ fest zur Band, das Wort Session bezieht sich hierbei also im Grunde nur darauf, daß er im Vergleich zu den drei anderen Mitglieder erst relativ kurz dabei ist, er ist quasi noch in der Beobachtungsphase!
Wie kam es überhaupt zur Gründung von HAGAL? Gab es damals Träume die ihr mit Gründung von HAGAL verwirklichen wolltet?
Die Gründung von Hagal war im Prinzip ein fließender Prozess, es gibt also z.B. keinen Gründungstag, noch nicht einmal einen Gründungsmonat. Ich, Dirk und A.F. fingen halt irgendwann an, auf Dirks Dachboden Musik zu machen. Dabei konnte ich noch überhaupt nicht Schlagzeug spielen und Dirk hatte vielleicht seit einem Monat Gitarrenunterricht. Einzig und allein Andy spielte schon seit ewig und drei Tagen Gitarre, hatte seinen Gitarrenunterricht schon lange hinter sich und gab mittlerweile selbst Unterricht. Wir spielten also einfach drauf los, wobei zu sagen ist, daß wir schon zu diesem Zeitpunkt keine anderen Lieder nachspielten sondern meistens herumjamten. Irgendwann entwickelten wir aus vorher gejamten Teilen einen ersten (hundsmiserablen) Song und wollten diesen aus Jux auf einen geklauten Kassettenrekorder aufnehmen, gaben uns ebenso aus Jux den Prolo-Namen „Frostbitten Battleaxe“. Plötzlich kam uns die Idee, einfach mal ein paar Lieder zu machen, vielleicht ein richtiges Demo aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt begann ich dann auch, Schlagzeugunterricht zu nehmen. Wir kickten den „Frostbitten Battleaxe“ Song samt Bandnamen in die Tonne, gaben uns nach langer Überlegung den Namen Hagal und ab hier beginnt dann auch unsere eigentliche Geschichte. Ob es Träume bezüglich Hagals gab? Eigentlich nur eher Vorstellungen und Ideen, wir wollten uns selbst verwirklichen und uns musikalisch ausdrücken, irgendwann mal Rockstars sein oder die Welt verändern wollten wir indes bei der Gründung Hagals nicht.
Habt ihr vor der Gründung von HAGAL schon in anderen Bands Erfahrungen gesammelt?
Diese Frage kann ich, was mich und Dirk angeht, klar verneinen. Eigentlich gilt dies auch für A.F., die Bands, in denen er vorher spielte, waren ja eher ein schlechter Scherz, Aufnamen derer Lieder sorgen immer wieder für Erheiterung.
Was sollten wir alles aus der Bandgeschichte von HAGAL wissen?
Also, die Entstehungsgeschichte ist ja nun schon bekannt. Nachdem Hagal 1998 gegründet war, nahmen wir im Herbst 1999 „Karg“ in eigener Produktion auf, veröffentlichten es aber erst im März 2000. Seitdem spielten wir öfters live hier in Hamburg und Umgebung und sind nun mit unserem neuen Session Bassisten Janosch gut dabei neues Material für ein neues Demo fertigzustellen. Allzu lang wird sich diese Phase, denke und hoffe ich, nicht mehr hinziehen, dann nehmen wir wieder auf und ein neues Hagal-Werk entsteht.
Warum habt ihr euch den Bandnamen HAGAL gegeben? Welche Bedeutung steht hinter den Namen?
Den Namen Hagal gaben wir uns deshalb, weil unser Bandname sowohl zu unseren textlichen Konzeptionen als auch zur Musik passen sollte. Ausschlaggebend war, daß wir vor allem nordisch/mythische Themen vertonen wollten. Hagal ist nun mal eine der zentralen und somit umfassensten Runen der nordischen Mythologie, somit für unsere Zwecke ideal. Hinzu kommen natürlich andere Überlegungen, wie guter Klang, gute Optik und Umsetzbarkeit in ein Bandlogo, Kriterien, die allesamt vom Namen Hagal vortrefflich erfüllt werden. Allgemein ist Hagal die nordische Schicksalsrune, soviel zur Bedeutung. Um ihrem gesamten Ausmaß gerecht zu werden, müßte ich tausende von Zeilen schreiben, das würde jeglichen Interviewrahmen leider sprengen.
Woher kommt euer Interesse an der nordischen Mythologie, und wie stark habt ihr euch mit der nordischen Mythologie befasst?
Schwer zu sagen, woher das Interesse kommt. Ich denke, es kommt auf jeden Fall aus dem Lesen von Fantasy-Literatur wie dem Herrn der Ringe. Mein Einstieg in die nordische Mythologie war das Buch „Midgard“ von Heike und Wolfgang Hohlbein. Danach befasste ich mich intensiver mit diesem Thema und las viel Fachliteratur, bei Dirk und A.F. ist es ähnlich. Alle drei haben wir uns recht stark mit der nordischen Mythologie befasst, Dirk z.B. mehr mit Runenkunde, A.F. mehr mit alten Gedichten wie aus dem Buch „Odin“ und ich eher mit Romanen und Prosageschichten über die nordische Mythologie.
Glaubt ihr, dass die heutigen Menschen überhaupt noch einen Zugang zur Spiritualität und den Mythen der vergangen Zeit hat?
Nordische Symbolik und Spiritualität findet man überall, heidnische Bräuche und Traditionen sind zwar versteckt, aber doch überall zu finden. Wir leben im Alltag damit( z.B. die Wochentage: Donnerstag= Donares Tag/Thors Tag oder Freitag= Freyas Tag) und ich denke sie haben Auswirkungen auf uns, doch nur wenige sind dafür empfänglich. Ich will aber auch gar nicht, daß Britney Spears dafür empfänglich wäre....andersherum gesagt: Die dafür empfänglichen Leute sind schon die richtig von Odin auserwählten...
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