Final War Online-Mag, www.aaskereia.de/finalwar/, Deutschland


HAGAL melden sich nach dem 2000er Demo „Karg“ mit „Sterbender Traum“ (limitiert auf 500 Einheiten) zurück. Sehr schön aufgemacht ist diese Eigenproduktion. Vom Artwork und der Qualität können sich manch andere Bands eine große Scheibe abschneiden. Zehn Songs enthält der Silberling. Jeder Song geht nahtlos in den nächsten über. Man könnte es also als Gesamtwerk betrachten, welches nur der Übersicht halber in namentragende Abschnitte gegliedert ist. Keifgesang und Gitarrenteppiche dominieren das Feld, welches aber oft durch klaren Gesang aufgelockert wird. Dieser weiß wirklich sehr zu gefallen. In Kombination mit den Melodien und den heulenden, schreienden Rufen, hat das teilweise wahren Vergötterungsfaktor. Ruhige, langsame oder eben schnellere Phasen gehen quasi Hand in Hand und lassen das Hören eine wahre Gedankenreise werden. Die starken musikalischen „Pagan“-Einflüsse sind nicht zu überhören. Durch den großen Anteil des Nichtschreigesangs und dem verstärktem Einsatz von Akustikgitarren wird das mehr als deutlich. Abgesehen von leichten soundtechnischen Änderungen in Richtung noch differenzierterer Produktion, ist vor allem hier der Unterschied zu „Karg“ am deutlichsten zu spüren. Die Akustikgitarren formen mal ein ganzes Stück und dann haben sie wieder nur einleitende oder auflockernde Funktionen. Es werden jedoch jedes Mal emotionsgeladene Melodien geschaffen, die den geneigten Hörer förmlich aus der Realität hinausschleudern. Das Album fesselt ohne auch nur einen einzigen Gedanken aufkeimen zu lassen, etwas überspringen zu wollen. Alles in allem kann man hier also auch nicht wirklich Höhen und Tiefen ausmachen: „Konstant hohe Qualität“ wäre wohl die beste Beschreibung. Hinzufügen muss man, dass der Zugang anfangs nicht unbedingt schwer fällt, aber man trotzdem durch jeden weiteren Durchlauf zusätzlich mehr Gefallen findet, was wohl an der Komplexität des Albums liegt. Mir geht es zumindest so, was unweigerlich zu einer Dauerrotation in meiner Anlage führt. Die Texte werden im Booklet mitgeliefert.

Fazit:
HAGAL überzeugen auf ganzer Linie. Man hat sich stark weiterentwickelt und den eigenen Sound noch mehr herausgearbeitet. „Sterbender Traum“ darf auf keinen Fall ungehört bleiben! Für mich eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr! (Wurzelgeist)

 

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