Blooddawn Online-Mag, www.blooddawn.de, Deutschland
Erstmal
ein hallo ein euch, und danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, den
Fragen Aufmerksamkeit zu schenken. Ich kann es von vorneherein sagen,
ich bin schon seit langer Zeit ein großer Freund eurer Musik und
es war für mich die reinste Wonne zu erfahren, dass ihr euch nach
Karg an einem neuen Werk zu schaffen macht. Aber nun will
ich erstmal ein bisschen das Dunkel der Vergangenheit von Hagal
ein wenig erleuchten. 1. Ich denke da ihr (noch) nicht den Stellenwert
der Band außerhalb des Undergrounds innehabt, werdet ihr für einen
Großteil der Leser noch unbekannt sein. Wie ist es zur Entstehung
der Band gekommen?
Ja, Moin erstmal und danke für die lobenden Worte. Fangen wir an.
Hagal wurde 1998 von Ole (Schlagzeug), Dirk (Gitarre) und
A.F. (Gesang, Gitarre) gegründet. Im Herbst 1999 hatten die drei
genug Material zusammen, um dies aufzunehmen und dann 2000 ein Demo
zu veröffentlichen (Karg). Danach wurden verschiedene Konzerte
in Norddeutschland mit wechselnden Bassisten gespielt. 2001 stieß
ich dann als fester Bassist dazu.
Beschreibe doch für die Leserschaft einfach mal die Art von Musik,
die ihr macht.
Im Grunde trifft die Bezeichnung Black Metal unseren Musikstil schon
ganz gut, dennoch geht unser Sound über das ursprünglich damit Bezeichnete
hinaus. So haben wir diverse Pagan-Einflüsse, die sich neben den
Texten auch in der häufigen Verwendung von Akustik-Gitarren äußern.
Durch diese Eigenart erreichen wir ein gewisses Maß an Abwechslung
und Eingängigkeit. Die Gitarrenarbeit ist im Wesentlichen melodisch
geprägt, wobei wir auch riffige Parts vorzuweisen haben. Als unsere
große Reverenz-Kapelle kann man wohl Helheim zu „Av
Norrøn Ætt“ Zeiten betrachten.
Hagal kann ja mittlerweile auch auf einige Jahre Bandbestandheit
zurückblicken. Gab es in der Zwischenzeit irgendwelche Lineup-Veränderungen?
Und wenn nein, was ist der Grund dafür? Verbindet euch eine enge
Freundschaft innerhalb der Band?
Wie schon eingangs erwähnt Bestand die Band von Anfang an aus Ole,
Dirk und A.F. Als zusätzliches nunmehr vollwertiges Mitglied bin
ich 2001 dazu gestoßen. Die Band besteht also seit ihrer Gründung
aus demselben Grundstock. Grund dafür ist in der Tat eine sehr enge
Freundschaft, wobei die Tatsache, dass A.F. und Dirk Brüder sind
wohl auch etwas dazu beiträgt. Mich verband schon vor meiner aktiven
Zeit bei Hagal eine Freundschaft mit A.F., so dass ich
mich relativ schnell in das Gefüge integrieren konnte und Hagal
mittlerweile ein fester Bestandteil meines Lebens geworden ist.
Der Name Hagal kommt ja nicht von ungefähr, sondern
ist dem Runenalphabet Futhark entsprungen. Warum habt ihr
damals genau diese Rune ausgewählt? Bedeutet sie für euch das, was
ihr mit der Band vermitteln wollt? Wie sieht es bei euch bezüglich
den anderen Bands aus die von derselben Rune gebrauch machen? Die
Rede ist von Hagalaz Runedance (nun Nebelhexe)
und Sonne Hagal. Besteht irgendein Kontakt und
was haltet ihr von hiesigen?
A.F.: Die Rune Hagal symbolisiert
die Formgebende Kraft des Universums, seine Essenz....Das ist natürlich
in Bezug auf unsere Musik zu verstehen. Wir spielen Black-Metal
eben so, wie wir in gerne hören. Es ist in unseren Augen die Essenz
dessen, was Black-Metal ist. Es ist also in der Tat so, dass wir
sie aus rein musikalischen Gesichtspunkten wählten...
Janosch: Und um jedes Missverständnis auszuschliessen
sei hier noch einmal darauf verwiesen, dass unsere Namensgebung
nichts mit der Verwendung der Hagal-Rune im Dritten Reich zu tun
hat! Wir distanzieren uns vehement von rechten Strömungen im Bereich
des Black Metals oder auch sonst wo!
A.F.: Was die Namensverwandschaft mit anderen Bands angeht:
Sonne Hagal kenne ich ehrlich gesagt gar nicht
und Hagalaz Runedance ist vielleicht nicht schlecht,
wird aber von keinem von uns wirklich gehört....als Vorbilder sind
diese Bands also nicht zu sehen.
Wie kommt es, dass eure thematische Seite sich hauptsächlich
dem Thema der Nordischen Mythologie zuwendet? Blackmetal verbinden
die meisten mit Satanismus und es gibt natürlich auch unzählige
Bands, die sich diesem Thema widmen. Warum habt ihr euch dagegengestellt?
Ich fand die meisten Texte im Black Metal schon immer gähnend langweilig
und platt. Das lag zum einen wohl daran, dass die Texter manchmal
nicht allzu begabt waren, auf der anderen Seite kann ich dem Thema
Satanismus einfach nichts abgewinnen. Besonders in den Fällen wo
Satanismus benutzt wird, um gegen die christliche „Irrlehre“ vorzugehen.
Da wird sich zutiefst christlicher Elemente bedient, um dieselben
zu bekämpfen. Meiner Meinung nach ist das nicht unbedingt weit gedacht.
Nordische Mythologie unter anderem auch deshalb, da es ein Teil
unserer Geschichte ist und ich persönlich sowieso ein Fabel für
Geschichte habe, es mich also schlichtweg interessiert. Jetzt tue
ich gerade so, als würde ich die Texte schreiben, das tut natürlich
Ole, aber aus ähnlichen Beweggründen.
Zwischen der Veröffentlichung von "Karg" und "Sterbender
Traum" sind immerhin fünf Jahre vergangen. Was waren die Gründe
für eine solch lange Zeitspanne?
Wir hatten eigentlich schon 2002 angefangen an neuem Material zu
arbeiten. Die Verzögerung ist auf private Umstände zurückzuführen.
Unser Hauptsongwriter A.F. ist damals nach Berlin umgezogen, um
zu studieren. Zeitweise hatte es Ole ebenfalls in eine andere Stadt
verschlagen, so dass ein geregelter Band-Betrieb kaum möglich war.
Mittlerweile hat sich die Situation allerdings dahingehend verbessert,
dass zumindest Ole wieder in Hamburg weilt, wir also wenigstens
zu dritt regelmäßig den Proberaum aufsuchen können.
Letztes Jahr ist ja eure zweite Veröffentlichung "Sterbender
Traum" erschienen. Wie waren die Resonanzen bei den Magazinen/Hörern?
Bisher waren die Resonanzen durchweg positiver Natur. Wir haben
es in einigen Magazinen geschafft besondere Plätze zu „ergattern“.
So zeichnete das Online-Mag Vönger unsere CD als „Album
der Version“ aus und im Metal Hammer waren wir „Demo des
Monats“, wobei wir „Sterbender Traum“ eigentlich nicht
mehr als Demo ansehen. |
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